{Rezension} Home Baked von Yvette van Boven – Madeleines

Heute möchte ich euch ein ganz wunderbares Buch vorstellen. Kennt ihr schon das neue Buch von Yvette van Boven: Home Baked?
Wenn nicht, solltet ihr vielleicht beim nächsten Gang in die Buchhandlung mal die Augen offen halten. Ihr wollt doch nichts verpassen oder?

Zur Autorin

Yvette van Boven – hört sich niederländisch an. Ist es auch irgendwie. Aber hinter dem Namen verbirgt sich so viel mehr. Geboren in Irland, Kind niederländischer Eltern, pendelt sie heute zwischen Amsterdam und Paris. Und all diese Einflüsse merkt man ihren abwechslungsreichen Rezepten an. Ihr erstes Kochbuch “Home Made” erschien im März 2012 in Deutschland, gefolgt von “Home Made – Sommer” und “Home Made – Winter” im Jahr 2013. Ohne meinem abschließenden Fazit zu viel vorweg nehmen zu wollen: Das neue “Home Baked” knüpft nicht nur nahtlos an die drei vorherigen Bücher an sondern schließt eine Lücke. Es überzeugt also nicht weniger.

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Erster Eindruck

Was ein Oschi! Das war mein erster Eindruck. Das Buch ist fest gebunden und wiegt wirklich eine ganze Menge
was bei insgesamt 384 Seiten aber auch nicht verwunderlich ist. Ich mag das. Bücher – vor allem Koch- und Backbücher – müssen stabil sein und etwas aushalten. Im besten Fall wird immerhin regelmäßig darin geschmökert und das Buch wandert von Couch zu Küche und zurück.
Einen dicken Pluspunkt bekommen bei mir Bücher mit Lesebändchen. Und als ob eins nicht schon gut genug wäre, kann dieses Exemplar tatsächlich mit zwei aufwarten. Lesebändchen sind äußerst praktisch um sich mal eben ein (oder wie in diesem Fall zwei) Rezept(e) vormerken zu können ohne mit Klebezettelchen arbeiten zu müssen. Einziger Vermutstropfen: Sollte es euch beim Durchblättern des Buches genauso gehen wie mir, sind auch zwei Bändchen definitv zu wenig und ihr werdet zu den guten alten Post-Its greifen müssen – aber genau so soll es ja eigentlich auch sein.
Die Seiten des Buches sind dick und das Umblättern fällt leicht. Durch die glatte Oberfläche lässt sich der ein oder andere, in der Küche unvermeidbare, Spritzer auch ohne Probleme wieder abwischen.
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Zum Inhalt

Das Buch hat insgesamt 10 Kapitel und schließt mit dem Register ab. Ein gutes Buch muss in meinen Augen ein Register haben, erleichtert es die Suche nach ganz bestimmten Rezepten oder Zutaten doch ungemein.
Bei vielen Koch- und Backbüchern ist die Einleitung dröge und wird – ich kenne das aus Erfahrung – oft übersprungen. Im Fall von “Home Baked” rentiert es sich aber, dem ersten Kapitel “Mise en Place” besondere Aufmerksamkeit zu schenken. hier wird nicht nur über das benötigte Handwerkzeug geprochen sondern es werden schon gleich Hilfestellungen gegeben um eventuellen Enttäuschungen vorzubeugen. Und all das in ihrem unverkennbaren Stil – witzig und mit viel Charme. Es wird der Bleistift geschwungen und gezeichnet, so viel sei verraten.
Die weiteren neun Kapitel enthalten nicht nur süße sondern auch reihenweise herzhafte Rezepte, so dass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Hier ein Überblick über die Kapitel:
  • Mise en Place
  • Viennoiserie
  • Brot
  • Cake
  • Bars & Slices
  • Cookies
  • Pie
  • Torten
  • Patisserie
  • Do not forget the dog

Die Rezepte

Wie bereits erwähnt, finden sich in “Home Baked” nicht nur jede Menge süße Verführungen sondern auch herzhafte Backwaren.
Die meisten Rezepte sind unkompliziert und – Wartezeiten nicht einkalkuliert – in unter einer Stunde umsetzbar. Wie eingangs bereits beschrieben, werden hier die unterschiedlichen Einflüsse Yvette van Bovens deutlich – von Brötchen über Scones bis hin zu Madeleines und Tartes nimmt sie die Leser mit auf eine Reise kulinarischer Kleinigkeiten.
Was ich aber auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte, sind die Grundrezepte für verschiedene Teige und Cremes.
Um die Rezepte vernünftig bewerten zu können, picke ich mir immer mindestens drei Rezepte heraus, die ich gerne umsetzen möchte bevor ich mit dem Schreiben einer Rezension beginne. In diesem Fall waren das folgende:
  • Roggen Sesam Brötchen
  • Sauerteigbrot
  • Madeleines mit Beurre noisette

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Alle Rezepte sind gelungen, wenn sie auch nicht alle in mein Standardrepertoire übergehen werden. Die Anleitungen sind klar verständlich und – sofern es sich um ein etwas komplizierteres Rezept wie das Brot handelt – wunderbar mit Bildern versehen, so dass es nicht zu Missverständnissen kommen kann.
Verliebt haben sich der Gatte und ich übrigens in die Madeleines mit Beurre noissette. Lange habe ich nach einem richtig guten Madeleines Rezept gesucht und es in diesem Buch endlich gefunden. Sie lassen sich wunderbar vorbereiten und haben durch die gebräunte Butter ein sagenhaftes Aroma. Und genau aus diesem Grund möchte ich euch das Rezept auch nicht vorenthalten…
Madeleines
 
Zutaten
  • 150 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 150 g Weizenmehl Type 405
  • 3 Eier (M)
  • abgeriebene Schale von ¼ Biozitrone
  • 1 Vanilleschote, das Mark davon
  • 1 Prise Salz
Zubereitung
  1. Die Butter in einen kleinen Topf geben und bei mittlerer Hitze zerlassen. Die Butter so lange auf dem Herd lassen, bis sie sich zu färben beginnt und nach Karamell duftet. Die Farbe sollte der einer Tase Tee ähneln.
  2. Die Butter vorsichtig in ein kleines Schälchen gießen - die kleinen schwarzen Körnchen sollten möglichst im Topf bleiben. Die Butter etwas abkühlen lassen.
  3. Die Eier mit dem Zucker in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine schaumig schlagen. Die Butter so wie die restlichen Zutaten unterheben. Den Teig in einen Spritzbeutel füllen und für mindestens 20 Minuten - besser über Nacht - in den Kühlschrank geben.
  4. Den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
  5. Ein Muffinblech mit 12 Vertiefungen fetten und mit Mehl ausstäuben. Das überschüssige Mehl wieder abklopfen und den Teig auf die Förmchen verteilen.
  6. Das Blech für ca. 10-12 Minuten auf mittlerer Schiene backen bis die Madeleines am Rand schön braun sind (Stäbchenprobe nicht vergessen!).
  7. Die Madeleines aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und dann aus der Form stürzen. Mit etwas Puderzucker bestäuben und lauwarm genießen.
 

Fazit

Wenn ihr auf der Suche nach einem tollen Backbuch mit vielen Grundrezepten aber auch abwechslungsreichen Besonderheiten seid, dann greift zu “Home Baked” von Yvette van Boven. Ihr könnt hier nichts falsch machen und werdet es nicht bereuen. Das Buch ist hochwertig, die Rezepte auch für Anfänger sehr gut umsetzbar und die Ergebnisse überzeugend. Durch ihre einzigartige Art Koch- und Backbücher zu gestalten, hebt sie sich vom Einheitsbrei der Massen ab!

Infos

Titel: Home Baked – natürlich hausgemacht
Autorin: Yvette van Boven
Erschienen im Dumont Verlag
ISBN-13: 978-3-8321-9494-9 
384 Seiten
34,00 Euro

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