Schmandkuchen
oder DER Käsekuchen 2.0

Ich bin aktuell im Backfieber! Bei mir wechselt das regelmäßig hin und her zwischen “Ich koche lieber” und “Backen ist meine große Leidenschaft”. Genau aus diesem Grund habe ich mich damals auch entschieden, den Blog nicht ausschließlich mit süßen Rezepten zu füllen sondern mir die Option für herzhafte Gericht auch offenzuhalten. Und das ist auch gut so, denn nachdem es die letzten Wochen bei uns gefühlt einen Kuchen nach dem anderen gab ist es jetzt bald mal wieder an der Zeit euch ein bisschen mit herzhaften Rezepten zu versorgen. Aber heute erstmal noch nicht, denn heute habe ich das Rezept für diesen unfassbar leckeren und super cremigen Schmandkuchen für euch.

Ich habe ja DAS Käsekuchen Rezept auf dem Blog. Ein Klassiker bei uns, der sogar meinen Schwiegervater davon überzeugen konnte, dass Käsekuchen ja eigentlich doch ganz gut ist. Jahrelang habe ich nämlich an Geburtstagen entweder gänzlich darauf verzichtet Käsekuchen zu kredenzen oder ich hatte eine Alternative parat. Bis mein Schwiegervater dann eines Tages plötzlich ein Stückchen Käsekuchen probieren wollte. Meinen Gesichtsausdruck hättet ihr mal sehen sollen!

Ich versuche mir nämlich immer zu merken, wenn jemand etwas nicht so gerne mag und versuche darauf Rücksicht zu nehmen. Pudding, Sauerbraten und Käsekuchen stehen bei meinem Schwiegervater auf der Liste. Aber jetzt nicht mehr! Mein altes Käsekuchen Rezept wurde für gut befunden (und unter uns Gebetsschwestern: an Weihnachten habe ich ihm Pudding ins Dessert gemischt).

Wir hatten also DAS Rezept! Und es gab keinen Grund weiter zu tüfteln und was Neues auszuprobieren. Bis ich dann bei Andrea von Zimtkeks und Apfeltarte das Rezept für einen Schmandkuchen entdeckt habe. Und ich war irgendwie gleich angefixt. Ich wollte das Rezept unbedingt ausprobieren. Natürlich nicht ohne es nach unserem Geschmack anzupassen. So habe ich meinen klassischen Mürbeteig verwendet und für die Füllung Butter statt Öl verwendet. Für uns ergibt das die perfekte Textur.

Den Trick mit dem Wasserschälchen habe ich direkt übernommen, denn bei amerikanischen Cheesecakes wird ja auch im Wasserbad gebacken und die Kuchen reißen so nicht so schnell ein. Und herausgekommen ist dieses Prachtstück. Mürber und buttriger Teig, cremige Füllung mit Aromen von Zitrone und Vanille. Und ich sags euch: DIESE TEXTUR!

Mein Mann und ich waren ganz aus dem Häuschen und weil dieser Kuchen unkomplizierter und schneller geht als mein anderes Käsekuchen Rezept, wird das nun vermutlich unser Standardrezept.

Die Füllung wird nämlich einfach zusammengerührt. Ihr braucht dafür kein Handrührgerät und keine Küchenmaschine. Eine große Schüssel und ein Schneebesen reichen vollkommen aus. Das aufwändigste an der ganzen Sache ist der Mürbeteig. Wenn ihr den aber für 30-60 Minuten im Kühlschrank ruhen lasst und anschließend nochmal gut durchknetet, dann lässt er sich perfekt ausrollen und die Form damit auskleiden. Dann nur noch schnell die Masse zusammenrühren und der Kuchen kann in den Ofen wandern.

Wie bei jedem Käsekuchen ist es super wichtig, dass ihr den Kuchen keinesfalls zu lange backt. Ansonsten reißt die Oberfläche und er wird nicht so schön cremig. Der Kuchen darf nach dem Backen in der Mitte noch ordentlich wabbeln. Wichtig ist nur, dass sich die Mitte ein wenig gehoben hat und der Kuchen nicht mehr ganz flüssig scheint. Lasst ihn dann noch eine Weile im geschlossenen, dann im leicht geöffneten Backofen und wenn ihr ihn dann herausnehmt, dann lasst ihn vollständig abkühlen.

Am besten bewahrt ihr den Kuchen danach im Kühlschrank auf, denkt aber dran ihn mind. 30 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank zu holen damit er die perfekte Cremigkeit hat. Hahaha, sagte sie und nahm den Kuchen aus dem Kühlschrank um ihn direkt zu essen! Denn was in der Theorie so einfach klingt ist nicht immer planbar. Was, wenn einen der Kuchenhunger plötzlich überkommt? Dann schmeckt der Kuchen auch direkt aus dem Kühlschrank richtig gut und ist auch echt cremig. Macht euch da also nicht verrückt.

So und nun überlasse ich euch unser neues Lieblings-Käsekuchen-Rezept!

5 from 1 reviews
Schmandkuchen oder DER Käsekuchen 2.0
 
für eine 24 cm Springform
Zutaten
  • Für den Mürbeteig
  • 300 g Weizenmehl
  • 100 g Zucker
  • 1 Tütchen Vanillezucker
  • 150 g kalte Butter
  • 1 Eigelb (M)
  • 1 TL Backpulver
  • 2-3 EL kaltes Wasser
  • Für die Käsekuchenmasse
  • 40 g Speisestärke
  • 150 g Zucker
  • 500 g Quark, 40% Fett
  • 400 g Schmand
  • 110 g Butter, zerlassen und abgekühlt
  • 2 Eier (M)
  • 1 Zitrone, den Abrieb davon
  • 1-2 TL Vanilleextrakt, selbst gemacht oder gekauft
  • 1 Prise Salz
Zubereitung
  1. Für den Mürbeteige alle Zutaten bis auf das Wasser in eine Schüssel geben und von Hand oder mithilfe der Küchenmaschine zügig zu einem Teig verkneten. Dabei nach und nach etwas Wasser hinzugeben bis der Teig gut zusammen hält.
  2. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und für 30-60 Minuten in den Kühlschrank geben.
  3. Nun den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und den Boden der Springform mit Backpapier auslegen.
  4. Den Teig nochmals kurz von Hand durchkneten, dann auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als die Backform ausrollen und anschließend die Backform damit auskleiden. Dabei einen Rand von etwa 4-5 cm hoch ziehen, dann zur Seite stellen.
  5. Für die Füllung die Speisestärke zusammen mit dem Zucker in eine große Schüssel geben und mithilfe eines Schneebesens vermengen.
  6. Nun den Schmand hinzugeben und alles glatt rühren. Sobald keine Klümpchen mehr zu sehen sind, den Quark unterrühren.
  7. Anschließend die Eier, den Zitronenabrieb, Vanilleextrakt und Salz hinzugeben und unterrühren.
  8. Zum Schluss die Butter unterrühren.
  9. Die Masse in die vorbereitete Form geben und vorsichtig einige Male auf die Arbeitsplatte klopfen, damit die Luftbläschen an die Oberfläche steigen oder dort platzen können. Der Mürbeteig sollte etwa 1-1,5 cm höher als die Füllung sein (ggf. etwas Teig abschneiden).
  10. Nun ein kleines Schälchen mit etwa 200 ml Wasser auf den Boden des Backofens stellen, die Backform auf die mittlere Schiene stellen und den Kuchen etwa 50-55 Minuten backen.
  11. Der Kuchen darf in der Mitte noch ordentlich wabbeln, sollte sich aber ähnlich wie der Rand etwas angehoben haben.
  12. Den Backofen ausschalten, den Kuchen für 10 Minuten im ausgeschalteten Backofen stehen lassen, anschließend einen Kochlöffel oben zwischen die Backofentüre und den Backofen klemmen und den Kuchen so weitere 30-40 Minuten abkühlen lassen. Dann aus dem Ofen nehmen und bis zum Verzehr komplett erkalten lassen.
  13. Wer mag kann etwas Puderzucker auf den Rand geben und den Kuchen so genießen.
 

 

 

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