Nougat-Rum-Törtchen
mit Schokoladen Mirror Glaze

Ich habe euch mal wieder teilhaben lassen an der Wahl des heutigen Rezeptes. Es standen ja ganze fünf zur Auswahl und nachdem es ganz zu Beginn nicht so gut aussah für diese köstlichen, cremigen und leicht beschwippsten Nougar-Rum-Törtchen, haben sie zum Schluss doch mit einem großen Vorsprung gewonnen.Aber ich kann es euch auch nicht verübeln. Ich meine, habt ihr sie angeschaut? Sie sind doch eine absolute Augenweide oder? Ich habe mich den Törtchen ja inzwischen ein wenig verschrieben. Nach dem Stachelbeer-Vanille-Törtchen und den Kokos-Heidelbeer-Törtchen habe ich jetzt welche, die mit einer perfekten, winterlichen Kombination daherkommen – nämlich mit einer ordentlichen Portion Schokolade und einem guten Schuss Rum. Beides Dinge, die uns in der kalten, nassen und dunklen Jahreszeit glücklich machen. Naja… Zumindest, wenn man Schokolade, Nougat und Rum mag.

Diese Törtchen hier sind übrigens in Vorbereitung eines Geburtstages entstanden. Ein sehr guter Bekannter der Familie hatte im Juli seinen 50. Geburtstag, und ich wollte als Dessert etwas ganz Besonderes machen. Und da sollte es diese Törtchen geben, die ich im Buch Törtchen und Tartelettes* von Matthias Ludwigs gesehen habe. Weil ich aber ungern Projekte komplett blind angehe und danach womöglich keine Zeit mehr habe, von vorne zu starten, musste ein Probelauf her. Meine Eltern, mein Mann und die Nachbarn haben sich nicht beschwert, denn genau das waren meine Probeesser. Und als ich gesehen habe, dass es die Herstellung der Törtchen ganz problemlos und unkompliziert klappt, war meine Aufregung umso kleiner, als der eigentliche Tag dann gekommen war.Als viel komplizierter hat es sich übrigens dargestellt, die kleinen, feinen Dinger zu fotografieren. Denn wegen des Mirror Glaze ist die Oberfläche so furchtbar glänzend, dass sich wirklich alles darin spiegelt. Ich spiegle mich darin, das Fenster, die Kamera und sogar unser Sichtdachstuhl 🙂 Wie ich es gedreht und gewendet habe, irgendwas war immer zu sehen und irgendwann dachte ich mir dann: “Mist, egal, sieht ja eh keiner! Auf so was achtet doch sicherlich niemand!” 🙂 Ihr habt also nichts gesehen!

Viel spektakulärer als sein Äußeres finde ich übrigens die inneren Werte des Törtchens. Und um da so ein schönes Bild hinzubekommen, muss man den richtigen Zeitpunkt abpassen. Es muss angetaut sein, darf aber noch nicht aufgetaut sein. Ist es nämlich schon zu weich, sieht man Schlieren in der hellen Rummousse. Und ja, es gibt schlimmeres aber was soll ich sagen – ich bin da halt ein klein wenig perfektionistisch angehaucht. Zumindest für die Fotos soll es passen. Danach darf der Löffel darin versenkt werden, es darf gekrümelt und geschlemmt werden 🙂

Ach ja, und für alle, die brav erst den Text lesen bevor sie direkt zum Rezept springen – ja, die Törtchen werden eingefroren bevor sie mit dem Mirror Glaze überzogen werden. Und das muss so sein denn anders bekommt ihr sie erstens nicht aus der Form und zweitens würde die Glasur nicht so schön fest werden. Während es einerseits nervt, den nötigen Platz im Gefrierschrank frei zu schaufeln, ist es andererseits prima, dass man die Törtchen im Fall der Fälle auch einfach eine Woche im Voraus zubereiten kann. An dem Tag, an dem sie gegessen werden sollen, muss man sie nur früh genug aus dem Froster holen, mit der Glasur übergießen und im Kühlschrank auftauen lassen. Perfekt also als Dessert für ein schönes Dinner mit der Familie oder Freunden.

Apropos Dinner mit Familie oder Freunden… Für Weihnachten plane ich auch ein besonderes Dessert und weil ich ja – wie bereits erwähnt – ungern unvorbereitet bin, werde ich auch das probehalber machen und selbstverständlich fotografieren und dokumentiert. Sofern es denn was wird 🙂 Bis dahin könnt ihr gerne diese Törtchen in Betracht ziehen wenn ihr euch Gedanken für das perfekte Weihnachtsdessert macht. Nur zu, das wird der Knaller.

Und sollte tatsächlich noch etwas von der einen oder der anderen Creme übrig bleiben, dann könnt ihr sie gleich mit den Resten vom Boden in kleine Gläschen schlichten und im Kühlschrank etwas anziehen lassen. Das ist die perfekte Resteverwertung und es beschwert sich sicher keiner, wenn er so ein Dessert bekommt 🙂

Nougat-Rum-Törtchen mit Schokoladen Mirror Glaze
 
Zutaten
  • Für die Rumcreme (Kern)
  • 110 ml Sahne
  • 20 ml Milch
  • 2 Eigelb (M)
  • 10 g Zucker
  • 1 Blatt Gelatine*, eingeweicht in eiskaltem Wasser
  • 15 g weiße Kuvertüre*, gehackt
  • 15 ml brauner Rum*
  • Für den Brownieboden
  • 150 g Zartbitterkuvertüre 70% *
  • 225 g Butter
  • 3 Eier (M)
  • 235 g Zucker
  • 110 g Weizenmehl
  • Für die Nougatmousse
  • 50 ml Milch
  • 1,5 Blatt Gelatine*, eingeweicht in eiskaltem Wasser
  • 125 g Nougat*, gewürfelt
  • 75 g Milchkuvertüre*, gehackt
  • 10 ml brauner Rum*
  • 275 g Sahne, cremig geschlagen
  • Für den Mirror Glaze
  • 8 Blatt Gelatine*, eingeweicht in eiskaltem Wasser
  • 240 g Zucker
  • 100 ml Wasser
  • 80 g Glukosesirup*
  • 80 g Kakao*
  • 200 g Sahne
Zubereitung
  1. Für die Rumcreme die Sahne zusammen mit der Milch in einen Topf geben und einmal aufkochen lassen. Währenddessen das Eigelb zusammen mit dem Zucker ein eine Schüssel geben und aufschlagen.
  2. Die heiße Milchmischung unter ständigem Rühren in einem dünnen Strahl zum Eigelb geben und sobald alles vermischt ist, alles wieder zurück in den Topf geben. Bei mittlerer Hitze unter stetigem Rühren ein Mal leise aufköcheln lassen.
  3. Die Masse vom Herd nehmen, die Gelatine gut ausdrücken und in der heißen Masse auflösen.
  4. Nun ca. 10 Minuten abkühlen lassen und anschließend den Rum unterrühren. Die warme Creme nun in einen Spritzbeutel füllen und die 5 cm Hlabkugelformen bis ca. 2-3 mm unter den Rand damit füllen. Im Kühlschrank gelieren lassen und anschließend im Gefrierfach einige Stunden fest werden lassen.
  5. Für den Brownieboden die Kuvertüre zusammen mit der Butter in einen kleinen Topf geben und bei schwacher Hitze auf dem Herd schmelzen lassen. Währenddessen die Eier mit dem Zucker in eine Schüssel geben und kräftig verrühren. Die Masse sollte hellschaumig werden.
  6. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  7. Die leicht abgekühle Schokoladen-Butter-Mischung nun unter Rühren zur Eimasse geben, verrühren und anschließend das Mehl darüber sieben und unterrühren.
  8. Den Brownieteig so gleichmäßig wie möglich auf das Backblech streichen und bei mittlerer Hitze ca. 15-18 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Anschließend mit dem Ausstecher 6 Kreise à 7 cm ausstechen (den restlichen Teig entweder so vernaschen oder aber auch ausstechen und für das nächste Projekt einfrieren).
  9. Für die Nougatmousse die Milch in einen kleinen Topf geben und ein Mal aufkochen lassen. Die Gelatine gut ausdrücken und in der heißen Milch auflösen. Anschließend Kuvertüre und Nougat dazugeben und 1-2 Minuten stehen lassen. Nun mit einem Schneebesen glatt rühren. Sollte sich die Schokolade nicht ganz aufgelöst haben, die Mischung bei ganz schwacher Hitze erwärmen bis sich alles aufgelöst hat.
  10. Die Masse sollte nun ca. 40 Grad warm sein. Den Rum einrühren, die Sahne unterheben und die Mousse in einen Spritzsack ohne Tülle geben.
  11. Die gefrorene Rumcreme aus dem Gefrierschrank holen und aus der Form lösen.
  12. Die Nougatmousse nun ca. halbhoch in die 7 cm Halbkugelformen spritzen, die Rumcreme hineindrücken nur so tief, dass die Nougatmousse seitlich bis fast zum Rand gedrückt wird. Nun noch einen Klecks Nougatmousse auf die Rumcreme geben und den Brownieboden auflegen und leicht in die Masse drücken.
  13. Die Törtchen nun ins Gefrierfach geben (sie müssen gerade stehen!) und ca. 4 Stunden oder über Nacht fest werden lassen.
  14. Für den Mirror Glaze das Wasser zusammen mit dem Zucker und dem Glukosesirup in einen Topf geben, aufkochen lassen und so lange köcheln lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat (ca. 2 Minuten).
  15. Vom Herd nehmen, die Gelatine gut ausdrücken und anschließend in der Flüssigkeit auflösen.
  16. Das Kakaopulver sofort dazugeben und mit einem Schneebesen kräftig unterrühren, anschließend die Sahne einrühren.
  17. Den Mirror Glaze nun durch ein feines Sieb in einen Krug grießen und auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken damit sich keine Haut bildet.
  18. Zur Verwendung sollte der Mirror Glaze eine Temperatur von ca. 32-35 Grad haben. Sobald diese Temperatur erreicht ist, die Törtchen aus dem Gefrierach holen, auf ein Gitter stellen (dieses auf ein Backblech stellen) und in einer kreisförmigen Bewegung mit dem Mirror Glaze übergießen. Das sollte relativ schnell gehen damit sich keine unschönen "Nasen" bilden.
  19. Die Törtchen nun mit Hilfe von einem Tortenheber oder einer Palette vom Gitter nehmen und bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank auftauen lassen (ca. 2 Stunden).
  20. Mit Blattgold verzieren und servieren.

*Affiliatelink

13 thoughts on “Nougat-Rum-Törtchen
mit Schokoladen Mirror Glaze

  1. Prachtstücke hast du da gezaubert….einfach großartig…..sehr schön.
    Stelle mir gerade vor so ein Dessert zu essen, ganz langsam, eine Komponente nach der anderen
    im Mund zergehen lassen…oh wie lecker.

    Lieben Gruß
    Dagmar

  2. Oh man. Die sehen ja herzallerliebst aus. Da möcht ich doch gleich mal eins probieren.
    Ich glaube dafür fehlt mir die Geduld, da sehe ich mich lieber an deinen Bildern satt.
    LG Peggy

  3. nun hast Du mich mit diesen schönen Teilchen so angefixt, dass ich erst mal die Formen bestellt habe … hoffentlich bekomme ich das auch hin 🙂

    LG
    Andrea

    1. Ohhhh da bin ich gespannt was du berichtest! Du berichtest doch oder? Da kannst du kaum was falsch machen und das sieht wirklich schwieriger aus als es ist! Das bekommst du sicher hin! 🙂

  4. Hallo Janina, bin seit gestern mit den Törtchen beschäftigt. Heute habe ich sie soweit fertig, nur die Glasur muss noch drüber. Ich hoffe, das klappt auch noch.? Was ich nur anmerken will: Das Verhältnis Mousse für den Kern zu Nougatmousse stimmt nicht, denn ich habe die Hälfte der Nougatmousse übrig. Die Mengenangabe dafür könnte man halbieren, aber sie ist sehr lecker.?
    Liebe Grüße
    Karin

  5. Hallo,
    Binngrad dabei die tollen Törtchen zu machen. Habe auch festgestellt, dass die Rumcreme von der Menge optimal passt, aber bei der Nougatmousse ist es viel zu viel. Hatte die doppelte Menge genommen! Es hätte aber die einfache Menge für 12 Förmchen vollkommen ausgereicht!

    Kann ich die Törtchen mit den Mirror Glaze auch über Nacht in den Kühlschrank stellen?
    Liebe Grüße
    Heike

    1. Hallo liebe Heike,
      das verwundert mich sehr… Ich habe zwar auch immer noch etwas von der Creme übrig aber tatsächlich immer weit weniger als die Hälfte… Komisch.
      Du kannst die Törtchen mit dem Mirror Glaze auch über Nacht in den Kühlschrank stellen. Das sollte kein Problem sein.
      Ganz liebe Grüße
      Janina

    2. Huhu Heike,
      oh weh, auch dein Kommentar ist im Spam Ordner gelandet und somit antworte ich dir VIEL zu spät. Vermutlich brauchst du meine Antwort nun nicht mehr aber für die Zukunft – ja, du kannst die Törtchen auch mit Mirror Glaze eine Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Entschuldige bitte meine späte Antwort! 🙁
      Hab einen tollen Tag
      Viele liebe Grüße
      Janina

  6. Super Rezept, und so genau beschrieben, dass es gleich beim ersten Mal geklappt hat. Dass die Nougatmousse zu viel ist, ging mir auch so, aber es gibt Schlimmeres, als ein extra-Schälchen Nougatmousse zu haben. Der Glaze ist bei mir etwas zu dünn geraten, vielleicht war er auch noch zu warm — und davon habe ich eine riesige Menge übrig, den friere ich ein für das nächste Projekt, ich hoffe, er macht das mit.
    Danke jedenfalls für die tolle Anregung und viele Grüße aus Österreich!

  7. Die Törtchen sind ein absolutes Highlight!
    Es gab sie vorgestern als Nachtisch. Alle waren begeistert! Der Geschmack steht der Optik in nichts nach 😊👍🏻
    Ein Rezept an das sich auch Anfänger trauen sollten 😉

    Vielen Dank für das Rezept

    Lieben Gruß
    Sandra

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert